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24 und innere Verlorenheit spiegeln“, sagt der Kapuziner Bernd Kober, der seit 2021 für die Seelsorge in Liebfrauen hauptverantwortlich ist. „In unzähligen Einzelgesprächen erfahre ich die Vielgestalt menschlichen Lebens und Ringens. Und ich darf hier an diesem Ort das Wort zusprechen, das jedem Menschen in jeder Lebenssituation zugesagt ist: Fürchte dich nicht! Das ist manches Mal leicht, manches Mal schwer. Wir Kapuziner versuchen an diesem Ort, Menschen aufzurichten, Ho nung zu sti en, Wege zu suchen und zu zeigen.“ Diese Vielfalt in der Liebfrauenkirche ist gewollt, musste aber über die Jahrzehnte erarbeitet werden. Man kann viel von O enheit sprechen und betonen, dass jeder willkommen ist. Aber ob das dann eine wirkliche Einstellung zu denen ist, die kommen, ist etwas anderes. Viele Brüder Kapuziner und viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und nicht zuletzt viele ehrenamtliche Helfer und Helferinnen haben ihre Arbeit diesem Ziel verschrieben: Liebfrauen ist ein Ort der Vielfalt. Es drückt sich in der gelebten Integration und Annahme der Menschen aus, die hierherkommen. Sie nden immer jemandem, ob an der Klosterpforte, im Beichtstuhl der Kirche, im Innenhof des Klosters oder in den Räumen der Franziskustre -Sti ung, einem Werk, das der verstorbene Bruder Wendelin Gerigk gründete, und das unter anderem ein Frühstücksangebot für sozial benachteiligte Menschen und eine Sozialberatung anbietet. Br. Bernd beschreibt das Leben in Liebfrauen so: „Liebfrauen ist ein Ort friedlicher Integration: der Glaube scha Verbindung und Gemeinscha . Schon innerkirchlich ist dieser Friede eine gefährdete Sache. Nur respektvolle Kommudas Tor zur Welt, gegeben. Und auch durch die zentrale Lage in Deutschland sehr gewachsen. Da es in Frankfurt und im umliegenden Rhein-Main-Gebiet viele Arbeitsplätze gibt, sind relativ wenig soziale Spannungen zu spüren. Die Diversität fügt sich eigentlich zu einem guten Miteinander.“ Ein Blick in die Liebfrauenkirche, mitten in Frankfurt: Von morgens 6.30 Uhr bis abends um 21.00 Uhr kommen und gehen Menschen. Junge und Alte. Banker, Managerinnen, Hausfrauen und Obdachlose sitzen nebeneinander. In den Gottesdiensten ndet man Menschen aus Asien wie zum Beispiel von den Philippinen oder aus Korea, aus Arabien, Syrien, Indien. Ebenso Menschen aus allen Teilen Europas, vom Norden in Schottland bis in den Süden aus Kroatien. Es kommen Menschen aus Südamerika und Kanada und anderswoher. Es sind katholische Leute mit konservativen Ansichten, ebenso welche, die liberale Meinungen vertreten. Jedem gilt das Wort: Fürchte dich nicht! Die Liebfrauenkirche und ihre Gemeinde haben große Integrationskra . Viele fühlen sich hier beheimatet, gesehen und angenommen. Ihre Sicht auf die Welt, auf den Glauben und auf ihr Leben darf hier bestehen. Ohne von jemandem bewertet zu werden. Niemand erhebt den Zeige nger oder verurteilt jemanden, weil er oder sie so ist wie er oder sie ist. „Liebfrauen liegt mitten in Frankfurt, einer schillernden Stadt, in deren Hochglanzfassaden sich die Schönheit des Menschen, aber auch dessen Abgründigkeit, Not, Schuld Im Herzen Frankfurts Kirche, Kloster und Franziskustreff Willkommenskultur Liebfrauen will ein Ort der Vielfalt sein FOTOS: KAPUZINER /LÊMRICH _WINTER 2023

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