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41 Stress im Job, Ärger in der Familie, Krieg und Klimawandel: Wie gelingt es mir, die eigene Unruhe zu besiegen? Wie bleibe ich bei mir, wie komme ich Gott näher? Drei Übungen, um das Leben wieder bewusster zu gestalten. Ich suche eine Kirche auf, die mir gefällt. Hier fühle ich mich beheimatet oder mir gefällt der Raum, er lädt mich ein, zu mir und zu Gott zu kommen. Ich setze mich in eine Bank: gerade, in mir ruhend. Ich bereite mich, schaue auf meinen Atem und mache mir bewusst, dass ich in einer Kirche sitze, in einem Raum, in dem man den Tod feiert, ihn nicht ausklammert. Deutlich wird das am Kreuz, dem Zeichen für Endgültigkeit schlechthin. Ans Kreuz geschlagen, gelitten und gestorben. Nach einem kurzen Leben hängt er dort am Kreuz, Jesus, der Sohn Gottes. Ich schaue dieses Kreuz an. Auch wenn es für die Christen das Symbol der Auferstehung und damit der Überwindung des Kreuzes ist: Es symbolisiert den Bruch, den der Tod in unser Leben schlägt. Ich schaue das Kreuz an, lasse mich von ihm anziehen. Was bedeutet es mir? Ist es Symbol des Todes und gleichÜBUNG 3 Wie ich das Kreuz sehe nen Atem. Ich versuche ganz ruhig ein- und auszuatmen und dabei in einen Rhythmus zu kommen. Ein und aus, ein und aus. Wenn mich ein Gedanke oder ein Bild belästigt, dann lasse ich es einfach zu und konzentriere mich auf den Atem: ein und aus, ein und aus. Ich spüre mein Herzklopfen, vielleicht ist es unruhig und laut in mir. Ich lasse es so, wie es ist, und konzentriere mich weiter auf meinen Atem. Ein und aus, ein und aus. Langsam stellt sich eine Ruhe ein, die mir der Atem verschafft: Ein und aus, ein und aus. Und mit jedem Atemzug hole ich die Stille in mich hinein, mit jedem Ausatmen lasse ich los, die Gedanken und Bilder – mich selbst. So sitze ich zehn Minuten. Ich sitze und atme und bin einfach nur da: Einatmen und Ausatmen, ein und aus. Zuletzt löse ich mich, öffne die Augen, nehme den Raum wahr, strecke und dehne mich – und schreibe auf, wie ich nun hier sitze. Ist es mir gelungen, die Gedanken und Bilder einfach zuzulassen? Hat mich das entspannt oder angestrengt? zeitig Symbol der Auferstehung? Oder nur eines von beiden? Ist es ein Symbol der Hoffnung und des Glaubens? Oder sagt es mir nichts? Ich halte die Stille und das Kreuz aus – und schreibe anschließend auf, was das Kreuz für mich bedeutet. „Einmal zu Dir selbst und zurück“ Der Kapuziner Br. Thomas Dienberg hat einen Übungsweg entwickelt, um der inneren Ruhe, sich selbst und Gott näherzukommen. Das Buch aus dem Camino-Verlag ist überall im Buchhandel und im Netz erhältlich. Die drei Übungen hier sind dem Buch entnommen. ISBN 978-3-96157-029-4 _WINTER 2023

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