cap!

27 Wer soll´s uns denn verbieten? Die Politik? Moralisierende VeganerInnen? Jede/r sich selbst? Ich persönlich esse kein Fleisch. Nicht, weil ich es mir verboten hätte, sondern einfach, weil ich es bevorzuge, dass die Tiere leben und nicht verobjektiviert, gequält und grausam getötet werden. Denn das ist in der industriellen Tierhaltung der Fall. Aus meiner franziskanischen Spiritualität heraus sind Tiere für mich wirklich Geschwister. Ich will sie nicht töten, nur weil sie lecker schmecken. Wenn ich sehe, wie sie gezüchtet, gehalten und geschlachtet werden, wenn ich mir ihre Realität anschaue und die abgestump er Landwirte, möchte ich auf das Erlebte und Getötete reagieren. Möchte diese Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten nicht unterstützen und schon gar nicht zu mir nehmen. Ich glaube wirklich, dass das Reich Gottes „nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist“ ist. So versuche ich mit meiner Ernährung ganz einfach, ohne Aufwand, einen Hauch des Reiches Gottes zu erahnen, indem ich mein „JA“ zum Leben gebe, wo es mir möglich ist. In Deutschland geht das problemlos, in Albanien ist das schwieriger. Wer aber wirklich an einer ehrlichen Beantwortung der Frage interessiert ist, der schaue hin: Was passiert hinter den Stalltüren? Warum? Stellen Sie sich die Frage: Wie will ich leben? Und entscheiden Sie ehrlich und frei – ohne die Freiheit als Deckmantel für Bequemlichkeit, Gewohnheit und Genuss zu benutzen. 8 Ich esse kein Fleisch. Aus meiner franziskanischen Spiritualität heraus sind Tiere für mich wirklich Geschwister.“ Laura Cárdenas Krenz „ Laura Cárdenas Krenz ARZTHELFERIN, MÜNSTER Die Deutsch-Peruanerin (geboren 1990) lebt in Münster, ernährt sich seit sechs Jahren vegetarisch und seit drei Jahren vegan. Thema ihrer Masterarbeit an der theologischen Fakultät waren vegane ChristInnen. Die Arzthelferin ist ist stark in der franziskanischen Spiritualität beheimatet. _WINTER 2023

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