Bruder-Konrad-Kirche
Der Wallfahrtsort Altötting ist eng mit dem Leben des Heiligen Konrad von Parzham (auch: Bruder Konrad, 1818 bis 1894) verbunden. Der Kapuziner und Pförtner des Klosters lebte hier 41 Jahre lang bis zu seinem Tod im Jahr 1894. In Erinnerung an ihn und zu seiner Verehrung wurde die ursprünglich von den Franziskanern erbaute Klosterkirche St. Anna 1953 in „Bruder-Konrad-Kirche“ umbenannt.
Eine große Sanierung erfuhr die Bruder-Konrad-Kirche im Jahr 2017 und 2018. Das 200. Geburtsjahr ihres Heiligen Bruders Konrad nahmen die Kapuziner zum Anlass, die schon lang in den Blick genommene Sanierung und Neugestaltung des Gotteshauses anzugehen und durchzuführen. Das Ziel waren technische Verbesserungen, die bessere Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer, aber vor allem die Förderung der Verehrung des Heiligen Konrads. Die Bauleitung hatte Manfred Schwaiger inne, die künstlerische Planung und Ausführung übernahm der Bildhauer Friedrich Koller.
Wer als Besucher von der Eingangstür der Kirche zum Grabmal mit den Reliquien des Heiligen Konrad pilgert, dem fallen vor allem die neun „Anrufungsplatten“ mit Zitaten des Kapuziners auf. Diese Vorsätze hatte Bruder Konrad in seinem Noviziat verfasst. Die Platten sollen beim persönlichen Betreten der Kirche helfen, den Weg nach vorne zu gehen und Gott näher zu kommen.
Der Altar erinnert in seiner Form an einen Kelch, das aus Olivenholz geschnitzte Altarkreuz stammt aus Assisi. Einen besonderen Platz nimmt der Bruder-Konrad-Schrein ein; der gläserne Schrein hat seinen Platz unmittelbar über der Gruft, der ersten Grablege von Bruder Konrad.
Hoch über allem im Chorbogen fällt vor allem das Taukreuz auf. Das Hängekreuz ist beidseitig angelegt, um der besonderen Raumsituation gerecht zu werden. Es soll den Erlösertod Jesu Christi einerseits und die Hoffnung auf die Auferstehung andererseits symbolisieren. Licht kann das Kreuz durchdringen. An der Stirnseite des Chores fällt der Blick auf das Hochrelief, das das himmlische Jerusalem mit den zwölf Toren und dem Lamm darstellt. Bruder Konrad ist nun auch Pförtner im Himmel.
Alle Details zur Renovierung der Kirche und ihren Besonderheiten können Sie im Kirchenführer nachlesen.