Das Gro­ße und Offen­sicht­li­che steht oft im Vor­der­grund. Was sich foto­gra­fie­ren lässt, in Bewegt­bild umge­setzt wer­den kann, das allein scheint zu wir­ken. Und stark zu sein. Aber: Es hat auch eine kur­ze Verfallszeit

Län­ger wirkt die Kraft des­sen, was unsicht­bar ist. Wo etwa Demut und der Wil­le, gerecht zu sein, wir­ken, da wird wah­re Kraft spür­bar. Wer lei­se nach­fragt, den Fin­ger auf die Wun­de legt und gedul­dig immer neu hin­weist auf Unge­rech­tig­keit, wirkt lang­fris­tig. Er lebt aus einem tie­fen Ver­trau­en. Die­ses wur­zelt im Leben selbst und des­sen Fehl­bar­keit, und in der Erfah­rung, dass aus dem Irr­tum neu­es Wis­sen kommt.

Und wer zu Gott gefun­den hat: Der wur­zelt in einem Halt, der ihn in Ruhe Aus­schau hal­ten las­sen kann und da, wo es nötig ist, stark bewusst machen kann, was schief­läuft. Gemein­hin nennt man sol­che Ein­zel­ne dann: Propheten.

Die unschein­ba­re, dis­kre­te, auf­merk­sa­me Tat wird viel­leicht oft über­se­hen, doch sie ist von nach­hal­ti­gem Wert. Sie zeugt von einem Cha­rak­ter, der nicht nach äuße­rem Lob strebt, son­dern inner­lich gefes­tigt ist. Die­ses Ver­hal­ten schafft Ver­trau­en, weil es authen­tisch ist und nicht auf Show aus­ge­legt. Men­schen, die sich in ihrem Tun selbst treu blei­ben und ihre Wer­te leben, sind wahr­haft groß. Sie sind unab­hän­gig und wir­ken in Teams, Ver­ei­nen und auch Kir­chen wie Anker, die in der Betrieb­sam­keit Ruhe ermöglichen.